Dissolving hands

Eine in der Mittelachse abknickende Frauengestalt, ein sich über alle Maßen nach hinten biegender Körper, leichtfüßige Figuren, die den Boden unter den Füßen verlieren, Köpfe, Gesichter und Silhouetten, die sich zu regelrechten Türmen emporstapeln, sich überlappende Gliedmaßen, die in ihrer Dynamik als einvernehmliche Menschenskulptur erscheinen.

Die Ausstellung „dissolving hands“ zeigt die Werke von Waldemar Zimbelmann, der in den 1980er Jahren in Kasachstan geborenen ist. Der Künstler verwendet inhaltlich oft persönliche Erfahrungen und kombiniert sie mit literarischen Versatzstücken, politischen Diskursen und gesellschaftlichen Strukturen, die er entweder miteinander verbindet oder konkurrierend gegenüberstellt.

Seine Arbeiten artikulieren sich in einer vielschichtigen Malweise, die seinen zeichnerischen Ursprung immer wieder erkennen lässt. Dabei versucht Waldemar Zimbelmann stets, den Betrachter in die Welt, die er erschafft, eintauchen zu lassen. Seine Werke zwingen den Betrachter, diese imaginären Welten als Allegorie für menschliche Erfahrung und Emotion wahrzunehmen.

Kunst ist für Waldemar Zimbelmann ein permanenter Selbst-Versuch, der nicht weiter analysiert, nicht theoretisch abgewogen werden sollte. Der Künstler sieht in seiner Kunst nichts Allgemein- oder Endgültiges, sondern versucht Raum für tiefenpsychologische Ansätze und Narrative zu geben wie die Suche nach zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten. Die Beziehung zum menschlichen Gegenüber ist Möglichkeit und Einschränkung in einem, Freiheit und Unterwerfung, Materie und Geist.